Öffne jetzt dein Instagram. Oder Facebook.
Schau dir deine Bilder an.
Findest du dort Fotos von dir mit Hunden? Katzen? Oder anderen Tieren? Nein?
Dann habe ich dir vielleicht gerade einen der Gründe verraten, warum du bei deiner letzten Housesitting-Bewerbung leer ausgegangen bist.
(Spoiler: Einige Gastgeber checken ganz genau, wen sie sich da ins Haus holen.)
Falls du doch tierische Bilder im Feed hast – Glückwunsch.
Aber keine Sorge, es gibt noch 9 weitere Fehler, die dich beim nächsten Mal den Housesit kosten könnten.
Und genau die schauen wir uns jetzt an.
Inhaltsverzeichnis
1. Sei kein Neville Longbottom
Neville war lieb. Neville war nett. Aber wenn es darum ging, Verantwortung zu übernehmen, hat er sich lange klein gemacht: „Ich bin noch nicht so weit… Ich hab das noch nie gemacht…“
Klingt süß. Ist es aber nicht, wenn du Housesitter werden willst.
Wenn du in deiner Bewerbung betonst, dass du noch keine Erfahrung hast oder dich selbst als Anfänger bezeichnest, ist das wie ein Schild mit der Aufschrift: „Ich bin unsicher. Nehmt lieber jemand anderen.“
Besser:
Zeig, dass du Verantwortung übernehmen kannst – auch wenn du noch keinen Housesit hattest. Vielleicht hast du früher regelmäßig auf den Hund deiner Schwester aufgepasst? Bist mit dem Nachbarskater zum Tierarzt gefahren? Oder hast einfach ein Händchen für Tiere? Sag das.

2. Sprich die Sprache der Gastgeber
Englisch ist okay. Aber wenn du dich bei einem französischen Ehepaar bewirbst – und du hast in der Schule mal ein bisschen Französisch gehabt – dann nutz das auch!
Ein paar Sätze auf Spanisch, ein „Gracias“ statt „Thank you“ – das wirkt nicht nur höflich, sondern zeigt: Du willst dich wirklich auf deine Gastgeber einlassen.
3. Es gibt kein schlechtes Wetter – nur schlechte Bewerbungen
Wenn du bei Regen lieber Netflix schaust als Gummistiefel anzuziehen, dann bist du vielleicht nicht die erste Wahl für ein House mit zwei aktiven Labradors in Irland.
Erwähne in deiner Bewerbung, dass du kein Problem mit Wind, Wetter und matschigen Hunden hast.
Denn: Ja, auch bei Schneeregen um 7 Uhr morgens müssen die Fellnasen raus.
Wenn du das nicht mitdenkst, merkt man’s. Und jemand anderes bekommt den Job.

4. Eine Bewerbung ist wie ein Maßanzug – nicht wie ein Poncho
Australien = locker. Deutschland = lieber etwas formeller. USA = freundlich und enthusiastisch.
Wenn du deine Bewerbung immer gleich schreibst, egal in welches Land du gehst, wirkst du wie der Typ, der in Shorts zur Hochzeit kommt.
Passe deinen Stil dem Land an. Zeig, dass du weißt, wo du dich bewirbst. Und wie dort kommuniziert wird.
5. Mach dein Profil zur Visitenkarte – nicht zur Gebrauchsanleitung
Deine Profilüberschrift sollte nicht lauten: „Ich heiße Lisa und liebe Hunde.“
Das weiß man dann spätestens in Zeile zwei.
Schreib stattdessen z. B.: „Zuverlässige Tierliebhaberin mit internationaler Housesitting-Erfahrung – liebevoll, ruhig, organisiert.“
Und in deinem Text?
Klar, kurz, menschlich. Wer bist du? Warum machst du das? Was macht dich besonders? Und vor allem: Was haben die Eigentümer davon, dich auszuwählen?
Und bitte, bitte, bitte:
„Ich will mietfrei in tollen Häusern wohnen“ ist KEIN Grund.
Der Gastgeber denkt dann: Super, und meine Tiere? Sind dir egal?
Sag lieber: „Ich liebe Tiere, aber wohne gerade in einer WG ohne Haustiere – Housesitting ist für mich die perfekte Möglichkeit, diese Liebe auszuleben.“
Klingt ganz anders, oder?
Du planst deine Weltreise und weißt nicht, was du einpacken sollst? Dann hilft dir meine Weltreise Packliste garantiert weiter.

6. Klinge nicht bedürftig – klinge hilfreich.
„Bitte suchen Sie mich aus, ich wäre Ihnen so dankbar…“
Du meinst es nett. Aber was ankommt, ist: Ich brauche was von dir.
Stell dir vor, du hast ein kaputtes Fahrrad. Da willst du doch auch keinen, der sagt: „Bitte, bitte, lass mich das reparieren – ich brauch den Job so dringend.“
Du willst jemanden, der sagt: „Ich weiß genau, wie ich das wieder flottkriege. Kein Thema.“
Also: Zeig, wie du hilfst. Nicht, warum du Hilfe brauchst.
7. Sei ein Hufflepuff
Housesitting ist keine Showroom-Tour durch Luxusimmobilien.
Es geht um Vertrauen. Um Menschen. Und vor allem: um Tiere.
Wenn du in deiner Bewerbung nur vom tollen Infinity-Pool schwärmst, aber kein Wort über die drei alten Hunde verlierst, wird klar: Du willst Urlaub, keinen Job.
Schreib für die Menschen. Und ihre Tiere.
Zeig, dass du verstehst, was ihnen wichtig ist. Und dass du das genauso wichtig findest.
8. Die Kunst des Gesprächs besteht darin, die richtigen Fragen zu stellen
Wenn du in deiner Bewerbung keine einzige Rückfrage stellst, wirkt das so, als wärst du gar nicht neugierig. Gar nicht interessiert.
Stell Fragen wie:
– „Wie ist der Tagesablauf der Tiere?“
– „Gibt es bestimmte Routinen oder Besonderheiten?“
– „Was ist euch besonders wichtig bei einem Sitter?“
Das macht Eindruck. Und es zeigt: Du willst wirklich verstehen, worauf es ankommt.
Housesitting klingt gut – aber du willst noch mehr erleben (und verdienen)? Dann wirf doch mal einen Blick auf meine Tipps rund um Work and Travel:
- Work and Travel: Deutschland bietet mehr, als du denkst!
- Work and Travel | Mach die Welt zu deinem Zuhause
- Work and Travel: Europa mit dem Rucksack erleben!

9. Lies zwischen den Zeilen – und lies sie überhaupt
Wenn da steht: „Bitte erwähnen Sie in Ihrer Nachricht das Wort Blaubeerkuchen“,
und du schreibst stattdessen: „Ich liebe Apfelstrudel“ – bist du raus.
Viele Eigentümer bauen kleine Hinweise ein, um zu sehen, ob du genau liest.
Und wenn du über deine Katze schreibst – aber auf einen Schäferhund aufpassen sollst –
wirkt das wie ein Tinder-Match, das von seiner Ex erzählt. Schnell weggeklickt.
Also: Lies. Und schreib mit Hirn.
10. Zeig mir deine Freunde, und ich sag dir, ob du den Job bekommst
Wenn du deinen Instagram-Link teilst und auf deinem Feed sind nur Cocktails, Clubfotos und wildes Backpacking – dann passt das vielleicht nicht zum Ehepaar mit zwei Seniorenkatzen in einem gepflegten Haus in der Normandie.
Zeig auf Social Media, was dich als Housesitter ausmacht.
Bilder mit Tieren. Storys vom Gassigehen. Vielleicht ein Video, in dem du was über dich erzählst.
Und schau auch, was deine Freunde so über dich posten – einige Hosts sind gründlicher als man denkt.

Fazit
Wenn du nur eine Sache aus diesem Artikel mitnimmst, dann bitte die:
Housesitting ist kein Job. Es ist eine Vertrauenssache.
Und Vertrauen entsteht durch Ehrlichkeit, Engagement, Respekt – und ein bisschen Fingerspitzengefühl.
In meinem nächsten Artikel zeige ich dir übrigens, welche Housesitting-Plattform die richtige für dich ist.
Noch ein Tipp: Irgendwann muss man einfach mal starten. Nimm am Anfang lieber Häuser, bei denen nicht alle sofort zuschlagen – so hast du mehr Chancen, ausgewählt zu werden. Mit ein paar guten Bewertungen wird dein Profil immer attraktiver und die Anfragen kommen fast von selbst.