Die Wandmalereien von Cacaxtla und das Rätsel ihrer Herkunft

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Während meiner Zeit bei meiner Gastfamilie in Mexiko (Frühjahr 2022) wurde ich zu einem Ausflug eingeladen. Ich wusste jedoch nicht, wohin wir gehen würden. Mit dem Auto waren wir ca. eine Dreiviertelstunde unterwegs.

Es war natürlich mega heiß 🥵 und erstmal sind wir einen kleine Pfad, ohne Schatten natürlich, zu einem Museum gelaufen. Dort haben wir uns über die archäologische Stätte und die Wandmalereien von Cacaxtla informiert und bestaunten die Ausstellungsstücke. Ich glaube der Eintritt lag bei 5 Euro für die komplette Anlage inklusive Museum.

Nach ca. 20 Minuten sind wir weitergegangen, natürlich wieder in der prallen Sonne 🌞, und gelangten schließlich zur Ruinenstätte. Diese war zum Glück überdacht! Wir hatten über 35 Grad und zur Mittagszeit ist es wirklich gefährlich ohne Kopfbedeckung lange draußen zu sein.

Mir hat der Ausflug sehr gefallen und vor allem fand ich die Wandmalereien von Cacaxtla am Schönsten und beeindruckten. Ein wenig mulmig war mir manchmal aber schon, da uns gesagt wurde, dass es hier an dieser Stätte mit Sicherheit auch Menschenopfer gegeben hat. Dass es an solchen Stätten früher auch Menschenopfer gab, ist eben ein Teil der Geschichte und sollte einem bewusst sein, wenn man Pyramiden oder ähnliche Orte in Mexiko besucht.

Der Ausflug nach Cacaxtla war ein Erlebnis, das mir viele neue Eindrücke gebracht hat. Mit diesem Artikel möchte ich euch auch einen kleinen Einblick von Cacaxtla und den Wandmalereien geben.

Geschichte von Cacaxtla

Cacaxtla (ausgesprochen Ka-cosh-la) war ein mächtiges politisches, militärisches und wirtschaftliches Zentrum. Diese Stadt wurde in ferner Vergangenheit vom Volk der Olmeca-Xicallanca gegründet, erlangte jedoch erst nach dem Untergang von Teotihuacan und Cholula eine Vormachtstellung.

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So sieht die einst prunkvolle Stätte heute aus

Nach dem Niedergang der beiden letztgenannten Städte übernahm Cacaxtla die politische Kontrolle über das heutige Gebiet von Puebla-Tlaxcala. Cacaxtla erlebte zwischen 650 und 900 n. Chr., während der Spätklassik, eine Blütezeit, in der es Handelsbeziehungen zur Golfküste und zum Tal von Mexiko aufbaute. Etwa 10.000 Menschen lebten in diesem Zentrum zwischen 650 und 900 n. Chr.

Durch seine strategisch günstige Lage an den Handelswegen, die zu den Gebieten der heutigen Bundesstaaten Tabasco und Campeche führten, erlangte es großen Reichtum. Um das Jahr 1000 wurde die Stadt aus unbekannten Gründen aufgegeben.

Wer hat die Wandmalereien von Cacaxtla gemalt?

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Jaguarkrieger
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Adlerkrieger

Was diese Stätte so besonders macht, sind die erstaunlich gut erhaltenen Wandmalereien, die mit roten, blauen, gelben, schwarzen und weißen Pigmenten aus Kaolin, Obsidian, Kalk und anderen lokalen Mineralien hergestellt wurden und wirklich einzigartig sind.

Doch das eigentliche Highlight sind die riesigen Wandgemälde, die uns einen einzigartigen Einblick in ihre Vergangenheit ermöglichen. Die Wandmalereien zeigen Einflüsse sowohl aus der Maya– als auch aus der Teotihuacan-Region (Weshalb auch nicht ganz ausgeschlossen wurde, dass die Stätte eigentlich von den Maya genutzt wurde) und zeigen Motive aus Mythologie, Religion, Krieg, Niederlage und Frieden; außerdem gibt es sehr realistische Naturdarstellungen mit symbolischen Merkmalen, die noch nicht vollständig entschlüsselt sind.

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Schlachtgemälde

Das Maya-Blau

Blau war die Farbe der Opfergaben bei den Maya. Wandbilder, Duftharz und Gegenstände wurden mit Maya-Blau bemalt, einem speziellen, extrem widerstandsfähigen Pigment. Chemiker haben nun herausgefunden, dass eine Mischung aus Palygorskit und Indigo die strahlende blaue Farbe erzeugt. Sie fanden ebenfalls heraus, dass die Maya Copalharz, Mineral und Indigoblätter verbrannten, um das Pigment herzustellen. 

Die Herstellung war wahrscheinlich Teil einer Zeremonie und symbolisierte die heilende Kraft des Regens für die landwirtschaftliche Gesellschaft der Maya. Diese heilenden Substanzen wurden als Opfergaben dargebracht, um unter anderem für das Wachstum der Ernte um Regen zu bitten.

San Miguel del Milagro und die Alegria

Der kleine Wallfahrtsort San Miguel del Milagro ist für eine Süßigkeit besonders bekannt – die Alegrias. Diese handgefertigten Köstlichkeiten bestehen hauptsächlich aus Amaranth. San Miguel del Milagro ist seit Hunderten von Jahren für den Anbau von Amaranth bekannt und hat eine enge Beziehung zu dieser einzigartigen Pflanze.

Die Alegrias, die in dieser Gemeinde hergestellt werden, werden noch immer von Hand gefertigt. Der Amaranth wird direkt vor Ort angebaut und keine chemischen Zusätze verwendet werden und der Amaranth frei von Unkraut ist. Die Alegrias gibt es in verschiedenen Variationen, darunter auch Sorten mit Kakao und Schokostückchen – und das sind auch meine Favoriten!

Alegria aus Mexiko
Alegria mit Kakao sind meine Lieblingssnacks aus Mexiko

Häufig gestellte Fragen zu den Wandmalereien von Cacaxtla

Was ist die Geschichte von Cacaxtla?

Cacaxtla war die Hauptstadt einer Region, die vom Volk der Olmeca-Xicalanca bewohnt wurde. Die Herkunft der Olmeca-Xicalanca ist nicht mit Sicherheit bekannt, aber man nimmt an, dass sie aus der Golfküstenregion stammen und möglicherweise Maya-Siedler waren, die um 400 n. Chr. in diesen Teil Zentralmexikos kamen.

Wie gut sind die Wandmalereien von Cacaxtla erhalten?

Die Wandmalereien von Cacaxtla sind relativ gut erhalten und können in situ noch mit vielen ursprünglichen Farben und Motiven besichtigt werden, weil sie lange unentdeckt und geschützt blieben.

Ist Tlaxcala aztekisch oder maya?

Tlaxcala war weder maya noch aztekisch, sondern wurde von den Tlaxcalteken bewohnt. Diese gehörten zwar zur gleichen Nahuatl-Kulturfamilie wie die Azteken, waren aber deren erbitterte Gegner und politisch unabhängig.

In welchem ​​Land liegt Tlaxcala?

Tlaxcala ist ein Bundesstaat im Zentrum Mexikos . Er ist der kleinste Bundesstaat des Landes, aber sehr dicht besiedelt. Die Hauptstadt ist die Stadt Tlaxcala de Xicohténcatl.

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